Dostojewskij: Sekundäres II

BBC Radio inszeniert „The Idiot“ als Hörspiel, für diejenigen, die die Pflichtlektüre bereits hinter sich gebracht haben und nach mehr hungern.
Erster Teil gibt es am 2. Februar 2015 zu hören und danach (so hoffe ich) als Podcast zur Verfügung gestellt.

Das aktuelle Wetter bietet die perfekte Untermalung hierfür – ein Spaziergang entlang der verschneiten  Newaufer Isarauen. (Für ein vollendetes Eintauchen und perfektes Transportiertwerden ins 19. Jhr, nord-ostwerts,  sollten grantige Dackel und gschaftlhuberische,  nordic-walkende Pensionäre fleissig ignoriert werden.)

Und wer sich vor der Stimme des Wahnwitzigen bei solch einem Spaziergang nicht fürchtet, gibt es Dostojewskij von Kinski vorgetragen. (Sonnenschein ist empfehlenswert.)

Viel Vergnügen.

Sekundäres aus den Mediatheken

Zu Dostojewskij bietet der Bayerische Rundfunk ein kleines Referat und eine russische Produktion erzählt über sein Leben in einer opulenten Mini-Serie (deutsche Synchronfassung).

Und, falls das Sparschwein nocht nicht ganz leer ist, dieses Buch sowie auch dieses fand ich nach kurzer Netzrecherche zur Sekündärlitaratur in gedruckter Form.

Die Nabokovergüsse liegen vor.

 

 

Bücher 2014

Pflichtlektüren

Elias Canetti: Die Fackel im Ohr
Heinrich Böll: Fürsorgliche Belagerung
Sibylle Lewitscharoff: Pong
Stefan Zweig: Die Welt von Gestern*
Monika Maron: Zwischenspiel
Max Frisch: Biografie: ein Spiel
Hanno Rauterberg: Wir sind die Stadt!: Urbanes Leben in der Digitalmoderne
Scott Bradfield: Good Girl Wants It Bad

Dazwischen

Hannah Arendt: Reflections on Literature and Culture
Lena Dunham: Not That Kind of Girl: A Young Woman Tells You What She’s „Learned“
Vladimir Nabokov: Vorlesungen über russische Literatur*
Georg Simmel: Die Großstädte und das Geistesleben
Juanjo Guarnido, Juan Díaz Canales: Blacksad, Band 2: Arctic Nation 
Léo Malet und Nicolas Barral: Nestor Burma – Stress um Strapse
Tom Clancy: Command Authority

…noch auf dem Nachttisch

Christopher Clark: The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914
J. J. Scarisbrick: Henry VIII**

Bild © Art of Narrative 

Geburtstagskinder – 20. Dezember

Am heutigen Tag wurde Aziz Nesin in Istambul geboren – Satyriker, Aktivist und Verleger. Drohungen, Inhaftierungen und Anschläge auf sein Leben waren steten Bestandteile seines Lebens, ohne jedoch seine aufklärerischen Verve  zu schwächen oder ihm dem Mut an kritischen Auseinandersetzung mit politischen Systemen zu nehmen. 

Nach der Übersetzung und Veröffentlichung Salman Rushdies  „Satanischen Versen“, geriet Nesin entgültig in Missgunst der islamischen Fundamentalisten, die in einem Brandanschlag gipfelte, wobei 37 Menschen starben, den jedoch Nesin überlebte.

 

Geburtstagskinder – 2. Dezember

Diva furiosa

Es gibt Musikstücke, die von solch einer Schönheit sind, es lässt sich beim Zuhören kaum vorstellen, dass sie der Menschenhand entstammen, der menschlichen Fantasie entsprangen – ähnlich unbegreiflich, wie das Konzept der Ewigkeit.

Das gleiche Gefühl übermannt mich, wenn ich Maria Callas höre: obwohl sich alles in mir bäumt, das Ratio strampelt widerwillig, doch schliesslich gibt sich der Verstand geschlagen und räumt ein, dass man in Gegenwart vom Göttlichem ist.

Nr. 42

wir traffen uns und diskutierten über scott bradfields gute mädchen haben’s schwer. wir teilten unsere gedanken über romantisierung, übertreibung, das richten, die freiheit, klischees, lolita, den schreibstil von white trash, wahrheit und lüge. allzu langer dikussion über die lektüre gaben wir uns eher nicht hin, aber in koffmans kühlkammer wärmte der vino und die ausgezeichnete kürbis-ingwer-quiche von innen, und so hielten wir es, obwohl nur zu dritt, recht lange aus.

schließlich gelangten wir thematisch nach wien und damit auch zum vorschlag, ein damsels-wochenende „auf spuren der literatur“ dort zu verbringen – die terminvorschläge machen sich demnächst auf den weg.good_girls_42_small

Bewegte Bilder

Im November zeigt ARTE einige Filme, denen  – mehr oder minder – eine literarische Vorlage zugrunde lag.

Da wir Isabella Rossellini lieben, empfehlen wir Huhn mit Pflaume. ARTE strahlt das Werk der iranischen Filmemacherin Marianne Satrapi am Dienstag, 18. November um 20:15 Uhr, aus.

Richard Avedon für Vogue

Richard Avedon für Vogue

Beitragsbild © 2014 Marjane Satrapi