Sauberkeitserziehung

Vor einigen Wochen saß ich mit zwei lieben Menschen vor einem Restaurant in der …straße.

Während wir uns unterhielten und auf das Essen warteten, kam auf der anderen Straßenseite eine Capuccinomutti auf dem Rad mit ihrem kleinen Kind im Anhänger an. Sie half dem Kind aus dem Anhänger und setze es auf den Boden. Der Boden war sauber – dies ist eine saubere Stadt – und so konnte das Kind dort herumkrabbeln und spielen. Dann warf die Mutti in völliger Ignoranz der Sitte eine Menge Unrat und Schnipsel aufs Trottoir statt in den eine Armeslänge entfernten Abfalleimer, den die Stadt doch so vorausschauend für eben diesen Fall dort am Pfahl hat anbringen lassen.

Da erboste sich einer der lieben Menschen ob dieser Flegelhaftigkeit und was die Mutter doch ein schlechtes Vorbild sei. Ich aber sagte: es komme ein Mann in schwarzer Uniform mit kantigen Zügen, und er schlage der Frau mit flacher Hand ins Gesicht.

Heute weiß ich, dass das nicht recht wahr. Es komme ein Mann in schwarzer Uniform mit kantigen Zügen, und er schlage der Frau mit flacher Hand ins Gesicht, und er zwinge die Frau jedes Fitzelchen aufzulesen und in den Abfalleimer zu werfen.

In Singapur wäre sie hingerichtet worden für so was. Männer in schwarzer Uniform haben Tradition in dieser Stadt.