Voller Entzückung berichtete Damselá über die in 2011 entstandene BBC-Produktion der Great Expectations. Diese Verfilmung des grossartigen Romans von Charles Dickens wurde kürzlich auf ARTE in drei Teilen ausgestrahlt.
Ray Winstone als Abel Magwitch erscheint mir eine sensationelle Wahl. Sein Cockney-brüllender, cholerisch-kapriziöser Henry VIII hat mich Begeistert – ein fabelhafter Casting-Clou inmitten der historisch-inakkuraten Zuckerguss-Seifenopern wie The Tudors oder The Borgias, Irons hin oder her.
Ganz und gar nicht empfehlenswert ist die Verfilmung des gleichen strapazierfähigen Stoffes von Main Street Films, der im Herbst letzten Jahres Europas Kinos heimsuchte. Der versatile Ralph Fiennes als Magwitch war zwar mürrisch und trotzte dem Zuschauer stellenweise Sympathie ab, hinterliess jedoch keinen bleibenden Eindruck. Die gruselige Helena Bonham Carter spielte einen inzwischen verschabloniserten Bonham-Carter-Signature-Sonderling, samt der obligatorischen Quadratkilometer Kunstspinnwebenumhüllung und vertraglich festgelegter Moorleichen-Maquillage.