Archiv der Kategorie: Wort des Tages

Freitag, 20. Juni 2014

Defaitist

»So wurde es nur natürlich für mich, die eigene, die tragische Situation des ›Defaitisten‹ – dieses Wort hatte man erfunden, um jenen, die sich um Verständigung bemühten, den Willen zur Niederlage zu unterschieben – in dramatischer Form zu schildern.«
Stefan Zweig, Die Welt von Gestern

Laut Wikipedia entstand der Ausdruck »…während des Ersten Weltkrieges in Frankreich und bezeichnete den Vorwurf des systematischen Nährens von Mutlosigkeit, Resignation und Zweifel am militärischen Sieg in den eigenen Reihen. Als Mittel der gegnerischen psychologischen Kriegführung verdächtigt, wurde solches Verhalten von Militärtribunalen sanktioniert.«

Andere Quellen wiederum, schreiben die Entstehung des Ausdrucks einem russischen Publizisten zu.

Auch hier Interessantes zum Wortgebrauch

Dienstag, 22. April 2014

Schuldstolz

Gehört in einem Beitrag der Deutschlandfunk-Sendereihe  100 Jahre Erster Weltkrieg.
Die Google-Suche nach der Definition war nicht nur ergebnislos sondern äusserst prekär.

Im Kontext des 2. Weltkrieges scheint dieses Wort eher im Zusammenhang mit der Entschlossenheit Deutschlands das Geschehene mit einem unablässigen Enthusiasmus zu verarbeiten und begreifen zu stehen. In einem Artikel einer in den USA herausgegebenen Zeitschrift spricht man von „the vanguard of redemption“, also die Speerspitze – die sich, laut den Amerikanern, vor allem aus J. Fischer und Ex-Kanzler Schröder zusammensetzte – jener Nachkriegsgeneration, die sich der Aufarbeitung des von ihr nicht bewusst Erlebten verschrieb.

Samstag, 19. April 2014

Kleptokratie

Gefunden in Command Authorityals Beschreibung der aktuellen Herrschaftsform der
Russischen Föderation.
Interessanterweise, werden in der Wikipedia  – u. a. – folgende Nationen, die diese Form der Herrschaft aufweisen oder aufwiesen, aufgeführt:

Zaire, Nigeria und Russland.

Unser Lieblingsphilosoph äussert sich zu diesem Thema hier und hier (etwas ausführlicher).

Samstag, 15. März 2014

Suppenhaftigkeit

Gefunden im Feuilleton der Printausgabe der SZ vom 15./16. März, im Artikel über den aktuellen Stand der Lewitscharoff-Debatte. Der Artikel spricht über Lewitscharoffs „Zurückrudern“, als Reaktion auf die entstandene Kritik an ihrer „Dresdner Rede„.
Die „Argumenten-Suppe„, die in Lewitscharoffs Rede gebraut wurde (wie Frau Schöne-Seifert empfunden habe), kocht der Autor im Laufe des Artikels zu einer „Suppenhaftikeit“ zusammen.

Dienstag, 11. Februar 2014

Particitainment

Einer der unzähligen Neologismen (Wortneuschöpfungen) aus unserer aktuellen Lektüre, die hauptsächlich aus Anglizismen, Fremdwörtern und urban-aktivistischer Nomenklatur zu bestehen scheint.

Mehr dazu hier.

Nachtrag
Für gestresste jedoch neugierige, die etwas über Städtekultur und -geschichte auf einer kurzweilige, unkomplizierte Art erfahren möchten, hier gibt es was auf die Ohren. Der praktische Teil lässt sich auch herunterladen und auf das jeweilige Mobilgerät speichern und beim Spaziergang oder Radlfahrt durch das Urbane anhören.

 

Freitag, 31. Januar 2014

Spektakel-Solo-Architektur

Gefunden im Artikel der SZ vom 31. Januar 2014 Bad Oeynhausen ist überall

»…Spektakel-Solo-Architektur, die in Berlin zunehmend für Häuser sorgt, die –
in Sachen Ästhetik – mit der Haltbarkeitsgarantie einer Tüte H-Milch nicht aufnehmen können.… (Gerhard Matzig)