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Stefan Zweig-Ausstellung

Bis zum 28. August, 2015 läuft im Literaturhaus München die Ausstellung des  Österreichischen Theatermuseums, Wien

»Wir brauchen einen ganz anderen Mut!«
Stefan Zweig – Abschied von Europa

Gern frische ich die Erinnerung an unserer 39. Lektüre auf mit dem Besuch der
Lesung seines Briefwechsels
am Dienstag, den 19. Mai 2015.
Wer kommt mit? Gern kümmere ich mit um die Karten und das Organisatorische.

 

Der Große Krieg und Zweig

Kaum liesst man ein Buch von Zweig und interessiert sich für den Grossen Krieg, rücken unablässig Bücher, Veranstaltungen und Sendungen ins Blickfeld, die sonst unbemerkt blieben. So auch vor ein Paar Tagen erschien eine Rezension in der Süddeutschen Zeitung (Feuilleton vom 26. September 2014), worin Gustav Seibt über die Wiederauflage des einst in der DDR erschienenen Briefwechsels zwischen Stefan Zweig und Romain Rolland, von dem Zweig großzügig und voller Lob in seiner Biografie zu erzählen wusste, – mit gemischten Gefühlen – berichtete.

Die letzten 100 Seiten

Während meiner Mühsal, rechtzeitig mit dem Buch fertig zu werden, muss ich stets Hürden und Hindernisse überwinden.

So auch heute. Inmitten Zweigs ekstatischen Äusserungen zu Sowjetrussland stolperte ich über ein Wort, dessen helles Läuten nicht nachlassen wollte und mich letztendlich zu Recherche zwang. Erfreulicherweise führte mich die Suche zu Zweigs Rezensionen, die  – gottlob – vollständig online zur Verfügung stehen.

Das Wort: oblomovsche

Für diejenigen, die noch etwas Neugierde und Zeit fürs Sekundäres übrig haben, hier findet man das komplette Werk.

Bild: © Walt Louderback

»rigide Stadtplanung«, Teil 3

Für diejenigen, die Wien kennen, ist »Moloch« gewiss das letzte, was zu dieser Stadt einfällt: Mumbai, Kairo – ja. Aber Wien?

Und doch titelt die Süddeutsche Zeitung, »Ameisenhaufen mit Rohrpost: In Wien zeigt eine Ausstellung, wie sich die Stadt im 19. Jahrhundert fast zu einem Moloch entwickelte«. Das Schicksal der Verstädterung teilten im 19. Jahrhundert die meisten Europäischen Städte, allen voran London des Viktorianischen Zeitalters, Schauplatz unzähliger Werke Dickens‘. Diese seine Schilderung einer Stadt, die in der tat zum Moloch wuchs, machen es umso unmöglicher, sich Wien im ähnlichen industriellen Miasma vorzustellen. Gedanken an Wien des 19. Jahrhunderts rufen eher archetypische Bilder des Belle Époque hervor: aktuell noch verstärkt, durch die stark romantisierten Erinnerungen Zweigs in »Die Welt von Gestern«.

Experiment Metropole –
1873: Wien und die Weltausstellung
Ausstellungsdauer:
15. Mai bis 28. September 2014

Bild ©

Freitag, 20. Juni 2014

Defaitist

»So wurde es nur natürlich für mich, die eigene, die tragische Situation des ›Defaitisten‹ – dieses Wort hatte man erfunden, um jenen, die sich um Verständigung bemühten, den Willen zur Niederlage zu unterschieben – in dramatischer Form zu schildern.«
Stefan Zweig, Die Welt von Gestern

Laut Wikipedia entstand der Ausdruck »…während des Ersten Weltkrieges in Frankreich und bezeichnete den Vorwurf des systematischen Nährens von Mutlosigkeit, Resignation und Zweifel am militärischen Sieg in den eigenen Reihen. Als Mittel der gegnerischen psychologischen Kriegführung verdächtigt, wurde solches Verhalten von Militärtribunalen sanktioniert.«

Andere Quellen wiederum, schreiben die Entstehung des Ausdrucks einem russischen Publizisten zu.

Auch hier Interessantes zum Wortgebrauch