Geburtstagskinder – 7. November

On this day Miss Ruth Pitter would have celebrated her 117th birthday.

»…Poor comfort all comfort: once what the mouse had spared
Was enough, was delight, there where the heart was at home:
The hard cankered apple holed by the wasp and the bird,
The damp bed, with the beetle’s tap in the headboard heard,
The dim bit of mirror, three inches of comb:
Dear enough, when with youth and with fancy shared.…«

Time’s Fool
from The Oxford Book of Twentieth Century English Verse,
edited by Philip Larkin, 1973.

Marina in München

Am kommenden Montag, den 27. Oktober 2014, zeigt das Werkstattkino Irina Roerigs Film
Patriotinnen. Beginn ist um 20 Uhr.

Der Film erzählt vom Leben und Lyrik Zwetajewas.
Ihre Gedichte sind von einmaliger Schönheit, zerbrechlich und gewaltig zugleich.

Neben den Gedichten von Achmatowa und Jessenin, übertrug ich unzählige Gedichte Zwetajewas damals ins Tagebuch, denn sie – wie kein anderer Dichter – ein Gefühl auf selbstverständlichster Art einzufangen verstand.

Nachtrag folgt…

Spielzeiten des Films in November

Spielzeiten des Films in November

Der Große Krieg und Zweig

Kaum liesst man ein Buch von Zweig und interessiert sich für den Grossen Krieg, rücken unablässig Bücher, Veranstaltungen und Sendungen ins Blickfeld, die sonst unbemerkt blieben. So auch vor ein Paar Tagen erschien eine Rezension in der Süddeutschen Zeitung (Feuilleton vom 26. September 2014), worin Gustav Seibt über die Wiederauflage des einst in der DDR erschienenen Briefwechsels zwischen Stefan Zweig und Romain Rolland, von dem Zweig großzügig und voller Lob in seiner Biografie zu erzählen wusste, – mit gemischten Gefühlen – berichtete.

Montag, 22. September 2014

Repoetisierung

Gefunden in H. A. und E. Frenzel: »Daten Deutscher Dichtung Chronologischer Abriß der Deutschen Literaturgeschichte. Band I. Von den Anfängen bis zum Jungen Deutschland«, im Kapitel »1798–1835 Romantik« (natürlich).

Während der Suche nach unterstützenden Quellen zum heutigen Wort des Tages stieß ich auf die Initiative der Universität Vechta und der Oldenburgischen Volkszeitung, das Jahr 2014 zum »Jahr der Wörter« zu erklären. Leider hört das Online-Archiv Professor Dr. Jochen A. Bärs in Mai abrupt auf.

Krummes Datum

In einem verwucherten Hinterhof Schwabings versteckt sich das Lyrik Kabinett, wohin wir uns drei am dritten Donnerstag des Septembers 2014 begaben, um Lieder zu Gedichten Kästners zu hören.

Aufgrund des wohl überraschend grossen Andrangs, fanden wir uns im Hinterzimmer/Küche/Lounge, auf dem Boden. Ein kleiner Lautsprecher übertrug die Veranstaltung aus dem überfüllten Nebenzimmer: Susanne Brantl, am Klavier begleitet von Christian Ludwig Mayer, sang Chansons, Songs und Lieder nach Texten von Erich Kästner. Zwischen den Lieder sprach Prof. Dr. Sven Hanuschek mit Dagmar Nick – Tochter Edmund Nicks, der Kästners Texte einst musikalisch umsetzte – über Kästner, den Rundfunk und die Musik.

lyka

Und es war ein wenig wie in den 50gern für uns – da saß man nun vor dem grossen, mit Holzfurnier ummantelten Radiogerät (Lautsprecher, ohne Holzfurnier und mit Stativ) und hörte zu: zu sehen waren Bilder der eigenen Vorstellung der Bühne, Sängerin und musikalischen Begleitung (Klavier oder Flügel?), die Anrichte mit  säuberlich aufgereihten Weinflaschen mit Schraubverschluss, Küchenzeile, Vitrine, tuschelnde Zuhörer in Korbstühlen; auf den Hängeschränken der Küche standen witzige Drahtkunstwerke; aus dem Kühlschrank miefte es nach Wurstplatte.

Drei Paar Füße

Drei Paar Füße

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The Man Booker 2014 Shortlist

Die Jury gab die Shortlist der Autoren für das diesjährige, sechsundvierzigste Man Booker
Prize, bekannt. Erstmalig wurde auf die gesamte Commonwealth erweitert, also, alle in englischer Sprache verfassten Bücher, ungeachtet der Herkunft des Autors, die in Großbritannien erschienen sind. Auch sind  Schriftsteller aus den Vereinigten Staaten zum ersten Mal dabei. Leider schaffte es die schöne Siri Hustvedt nicht auf die Shortlist – sehr bedauerlich.

Der Gewinner wird am 14. Oktober 2014 enthüllt. Bis dahin sind die Juroren mit dem Wiederlesen der sechs shortgelisteten Bücher beschäftigt – das sind, bis zum 14. Oktober, insgesamt 2284 Seiten. 

 

Hierzu ereilt mich die Idee, aus unserer Longlist (also die Bücher, die aus diversen Gründen – ob Schicksal, Trägheit oder mangelnder Ehrgeiz) die letzen Jahre alle samt vom Tisch fielen. Spontan fällt mir Walden und Oblomow ein.

»rigide Stadtplanung«, Teil 4

Bequemer kann es wohl nicht werden: Es müsste weder München, Bayern noch Deutschland verlassen werden, um die Veranstaltungen zum Thema „Urbanität“ zu besichtigen. Lediglich die eigene, überbezahlte Wohnung.

Dem Thema widmet die Münchner Volkshochschule im Herbst ein mannigfaltiges Programm: mit Diskussionen, Ausstellungen, Vorträgen und Gerhard Polt.

Ein krummes Datum – 2

Es heisst, Zahlen wohnt eine magische Kraft inne. Drei, fünf, acht, dreizehn – um nur vier, die spontan einfallen, zu nennen.

Wie steht es mit der Zahl Vier?
»…Die Zahl 4 steht für Handlungen und Taten und verkörpert das Machen…«  heisst es hier.
Eine weitere Seite, die sich mit der Pseudowissenschaft der Zahlen beschäftigt, spricht von den vier Jahreszeiten, vier Elementen, sowie den vier Himmelsrichtungen. Das Quadrat soll auch nicht unerwähnt bleiben.  Die psychologische Numerologie rät zu folgender Affirmation an, sofern diese Zahl einen Menschen betrifft: »Ich bin am richtigen Platz. Ich bin hier und jetzt.«

Beim Buch der Bücher legten dessen Autoren großen Wert auf Mystik: um die Magie der Zahlen kamen sie beim verfassen nicht herum : Dreifaltigkeit, Sieben Siegel, 40 Tage Fastenzeit…

Wegen der Dramatik und Endgültigkeit, faszinieren die vier apokalyptischen Reiter aus der Offenbarung des Johannes, ganz besonders. Die Boten der nahenden Weltfinale wussten ob des spektakulären Auftrittes, der, jedoch, vage genug gehalten wurde, um die Deutungsfreude zu begünstigen.

Unser vierjähriges Jubiläumfünfjähriges Bestehen feiern wir
am Donnerstag, den 18. September, 2014
20:00 Uhr
wo: Literaturhaus München
Lyrik Kabinett

Abschlussveranstaltung in der Brasserie »OskarMaria«. TBA

Nachtrag
Die Zeit vergeht bekanntlich viel zu schnell. Somit wird das bereits fünfjährige Geburtstag heuer gefeiert.

Bild: Albrecht Dürer
1497-98
Woodcut, 399 x 286 mm
Kupferstichkabinett, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe