Archiv der Kategorie: Magazin

Hier erscheint Vermischtes, Interessantes und Triviales.

Sekundäres aus den Mediatheken

Zu Dostojewskij bietet der Bayerische Rundfunk ein kleines Referat und eine russische Produktion erzählt über sein Leben in einer opulenten Mini-Serie (deutsche Synchronfassung).

Und, falls das Sparschwein nocht nicht ganz leer ist, dieses Buch sowie auch dieses fand ich nach kurzer Netzrecherche zur Sekündärlitaratur in gedruckter Form.

Die Nabokovergüsse liegen vor.

 

 

The Man Booker 2014 Shortlist

Die Jury gab die Shortlist der Autoren für das diesjährige, sechsundvierzigste Man Booker
Prize, bekannt. Erstmalig wurde auf die gesamte Commonwealth erweitert, also, alle in englischer Sprache verfassten Bücher, ungeachtet der Herkunft des Autors, die in Großbritannien erschienen sind. Auch sind  Schriftsteller aus den Vereinigten Staaten zum ersten Mal dabei. Leider schaffte es die schöne Siri Hustvedt nicht auf die Shortlist – sehr bedauerlich.

Der Gewinner wird am 14. Oktober 2014 enthüllt. Bis dahin sind die Juroren mit dem Wiederlesen der sechs shortgelisteten Bücher beschäftigt – das sind, bis zum 14. Oktober, insgesamt 2284 Seiten. 

 

Hierzu ereilt mich die Idee, aus unserer Longlist (also die Bücher, die aus diversen Gründen – ob Schicksal, Trägheit oder mangelnder Ehrgeiz) die letzen Jahre alle samt vom Tisch fielen. Spontan fällt mir Walden und Oblomow ein.

Die letzten 100 Seiten

Während meiner Mühsal, rechtzeitig mit dem Buch fertig zu werden, muss ich stets Hürden und Hindernisse überwinden.

So auch heute. Inmitten Zweigs ekstatischen Äusserungen zu Sowjetrussland stolperte ich über ein Wort, dessen helles Läuten nicht nachlassen wollte und mich letztendlich zu Recherche zwang. Erfreulicherweise führte mich die Suche zu Zweigs Rezensionen, die  – gottlob – vollständig online zur Verfügung stehen.

Das Wort: oblomovsche

Für diejenigen, die noch etwas Neugierde und Zeit fürs Sekundäres übrig haben, hier findet man das komplette Werk.

Bild: © Walt Louderback

Sekundäres

Liebe Schnelleserinnen und Streberinnen, wer mit dem Gedanken spielt, die aktuelle Pflichtlektüre ein drittes Mal zu lesen, kann sich dieses 800-seitige Sachbuch als eine löbliche Alternative zu Gemüte führen – bis zu unserem Treffen ein wahres Querlesathon. Nieder mit dem oberflächlichen Wikispicken – ab in das fundierte Sekundäres.

Elias Canetti
SVEN HANUSCHEK

Romantisches und Fantastisches

Als Liebesromanautor würde kein halbwegs belesener Rezensent Jules Verne bezeichnen. Doch je weiter man die Empfehlung der SZ Weihnachtsliteraturbeilage liest, desto mehr verfliegt der Schreck, denn die „Liebe“ im Vernes „einzigen Liebesroman“ gilt, wie bereits in seinen früheren und weitaus bekannteren Werken, dem Meer. Um seiner maritimen Leidenschaft einen Rahmen zu geben, handelt Der Grüne Blitz vom Abenteuer der Liebe – vor der sagenhaften Kulisse der schottischen Westküste wird nach den perfekten Wetterverhältnissen gejagt.

Bemerkenswert ist, dass sowohl in der knappen Reklame des Buches in der SZ, als auch in dessen Bewerbung auf der Verlagsseite die traumhafte Verfilmung dieses Werks Vernes Erwähnung findet. Der Film ist in der Tat ein Kleinod voller Poesie und Zauber.

Eric Rohmer
Das grüne Leuchten

Kupferstich aus der Originalausgabe. Die Mare Verlag-Ausgabe glänzt mit zahlreichen solchen, einem Schuber und Leinenband mit Lesebändchen.

Sinnsuchende

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Herr Scobel meint, dass die Fragen, die nicht mit Wikipedia oder Googlesuche beantwortet werden können, und dennoch eine Auflösung verlangen, durch philosophieren zumindest reflektiert werden müssen.

Sollten einem die Fragen ausgehen, bietet Frau Frey mit ihrem SinnfragenKombinator 3969 Denkanstöße – für stockende Konversationen oder Philosophierblockaden.

Mit Sicherheit wird an einem App getüftelt, wenn Frau Frey ihre Zeitgenossen ansprechen möchte.

„Lesegenuss unter freiem Himmel…“

StadtLesen startete 2009 und tourt inzwischen durch Deutschland und die Schweiz.
Die Idee ist großartig. Leider stolperte ich über die Tour in München an einem grauen, feucht-nassen Nachmittag am Odeonsplatz. Die Informationsdamsel bedauerte die unwirtliche Wetterverhältnisse und bangte um den Erfolg des eintätigen Leseevents. Doch die Münchner sind hart in nehmen (die Touristen sowieso): sie saßen, lagen und lümmelten in/auf den Fatboys und ließen sich vom Nieselregen nicht stören.

Vizemeister

Knapp vorbei.

Es war ein spannendes Rennen zwischen Gennadij Gor und Martin Walser, am Freitag den 18. Oktober. Nach der ersten Abstimmungsrunde stand es 2:2 und führte zur Stichwahl, wonach der russische Sciencefiction Autor als Sieger hervorging.

Das Schicksal des Nicht-Anerkannt-Werdens scheint Ehen in Philippsburg seit seinem Erscheinen 1957 zu verfolgen, die Zeit spricht von „Vergessen“. Auch aufgrund des knappen Ausscheidens gebührt dem Buch der Ehrentitel des Lesetipps.