Gefunden in Die Schlafwandler von Christopher Clark.
 
						 
						Gefunden in Die Schlafwandler von Christopher Clark.
 
						Im September wird es fünf Jahre sein, seit die Debate startete. Zur Besprechung von Unrast im Herbst 2009, erschienen drei Damsels und diskutierten über Nieren in Formaldehyd und Spinoza. Manch ein Abend wird seit dem stets in Erinnerung bleiben, wie der Mo-Yan-Freitag oder der Karl-May-Abend, an dem fast ausschliesslich über Sex diskutiert wurde. Aber auch die Besprechung von Angerichtet mit Konferenzschaltung per Skype sowie die Karte von Paris, die das halbe Zimmer einnahm und das tischgroße Organigramm der handelnden Personen des Romans Andere Räume, andere Träume.
In dieser unserer Jubiläumswoche bietet München ein überschaubares Sortiment an kulturellen Veranstaltungen.
wann: 33. KW
wo: TBA
r.s.v.p. bis spätestens 5. September 2014
 
						Den Roman, den dieser Rezensent nach  „…  750 Seiten am liebsten sofort von vorn beginnen würde.…“ lesen wir nicht. Den Roman, dessen Kritiken sich lediglich mit der Übersetzung beschäftigen, da das Werk über jeder Kritik erhaben zu sein scheint, war UNS zu üppig, obschon es als unsere nächste Lektüre von Schicksal auserkoren war.
Nein.
Stattdessen lesen wir bis zum Freitag, den 29. August, 2014, Frau Marons Zwischenspiel.
 
						Während meiner Mühsal, rechtzeitig mit dem Buch fertig zu werden, muss ich stets Hürden und Hindernisse überwinden.
So auch heute. Inmitten Zweigs ekstatischen Äusserungen zu Sowjetrussland stolperte ich über ein Wort, dessen helles Läuten nicht nachlassen wollte und mich letztendlich zu Recherche zwang. Erfreulicherweise führte mich die Suche zu Zweigs Rezensionen, die – gottlob – vollständig online zur Verfügung stehen.
Das Wort: oblomovsche
Für diejenigen, die noch etwas Neugierde und Zeit fürs Sekundäres übrig haben, hier findet man das komplette Werk.
 
						Farandole
»…Die Ausleuchtung dieser Antwort beschert uns eine höchst vergnügliche Farandole durch die drei Romane mit stets wechselnden Konstellationen.…«
Gefunden in der SZ vom Samstag/Sonntag, 5./6. Juli 2014, im Artikel »Wetten auf das ganze Glück«, von Joseph Hanimann
 
						Für diejenigen, die Wien kennen, ist »Moloch« gewiss das letzte, was zu dieser Stadt einfällt: Mumbai, Kairo – ja. Aber Wien?
Und doch titelt die Süddeutsche Zeitung, »Ameisenhaufen mit Rohrpost: In Wien zeigt eine Ausstellung, wie sich die Stadt im 19. Jahrhundert fast zu einem Moloch entwickelte«. Das Schicksal der Verstädterung teilten im 19. Jahrhundert die meisten Europäischen Städte, allen voran London des Viktorianischen Zeitalters, Schauplatz unzähliger Werke Dickens‘. Diese seine Schilderung einer Stadt, die in der tat zum Moloch wuchs, machen es umso unmöglicher, sich Wien im ähnlichen industriellen Miasma vorzustellen. Gedanken an Wien des 19. Jahrhunderts rufen eher archetypische Bilder des Belle Époque hervor: aktuell noch verstärkt, durch die stark romantisierten Erinnerungen Zweigs in »Die Welt von Gestern«.
Experiment Metropole –
 1873: Wien und die Weltausstellung
Ausstellungsdauer:
15. Mai bis 28. September 2014
 
						Defaitist
»So wurde es nur natürlich für mich, die eigene, die tragische Situation des ›Defaitisten‹ – dieses Wort hatte man erfunden, um jenen, die sich um Verständigung bemühten, den Willen zur Niederlage zu unterschieben – in dramatischer Form zu schildern.«
Stefan Zweig, Die Welt von Gestern
Laut Wikipedia entstand der Ausdruck »…während des Ersten Weltkrieges in Frankreich und bezeichnete den Vorwurf des systematischen Nährens von Mutlosigkeit, Resignation und Zweifel am militärischen Sieg in den eigenen Reihen. Als Mittel der gegnerischen psychologischen Kriegführung verdächtigt, wurde solches Verhalten von Militärtribunalen sanktioniert.«
Andere Quellen wiederum, schreiben die Entstehung des Ausdrucks einem russischen Publizisten zu.
Auch hier Interessantes zum Wortgebrauch
 
						am: Freitag, den 27. Juni 2014
um: 19:30 Uhr
wo: Literaturlounge Gern
 
						Schuldstolz
Gehört in einem Beitrag der Deutschlandfunk-Sendereihe  100 Jahre Erster Weltkrieg.
Die Google-Suche nach der Definition war nicht nur ergebnislos sondern äusserst prekär.
Im Kontext des 2. Weltkrieges scheint dieses Wort eher im Zusammenhang mit der Entschlossenheit Deutschlands das Geschehene mit einem unablässigen Enthusiasmus zu verarbeiten und begreifen zu stehen. In einem Artikel einer in den USA herausgegebenen Zeitschrift spricht man von „the vanguard of redemption“, also die Speerspitze – die sich, laut den Amerikanern, vor allem aus J. Fischer und Ex-Kanzler Schröder zusammensetzte – jener Nachkriegsgeneration, die sich der Aufarbeitung des von ihr nicht bewusst Erlebten verschrieb.